Es war jetzt einige Monate lang ziemlich tote Hose in meinem Blog, was daran liegt, dass die Schule wieder begonnen hat und einfach jeeede Menge los war.
Wie bei so ziemlich allen die einen Blog schreiben, wird in den letzten Monaten nie mehr so rege aktualisiert wie am Anfang, jetzt weiß ich auch warum! Die Zeit verging einfach immer schneller und da man jeden Moment mit der Gastfamilie und seinen Freunden ausnutzen will, bleibt da nicht mehr viel Zeit für Anderweitiges übrig.

Zurück zur Schule

In der ersten Märzwoche hat für mich wieder die Schule begonnen, zurück zum normalen Alltag also.Früh schlafen zu gehen und aufzustehen war echt schwer für mich. Ich war die ersten paar Wochen todmüde! Das neu angefangene Schuljahr wurde gleich genutzt um mich bei der Schule offiziell „einzuweihen“, also gab es einen großen Festakt, bei dem ich meiner Schule die österreichische Flagge gegeben habe. (Ich muss jetzt nicht betonen, dass ich bei den Instruktionen etwas falsch verstanden habe und vor der gesamten Schule einen kleinen peinlichen Auftritt hinlegte.)

Meinen Geburtstag, der auch bald darauf war, habe ich so gut wie noch nie verbracht. Da man seinen Geburtstag ja nur einmal in Chile hat, muss man den natürlich groß feiern! Ich hatte die wohl beste Torte aller Zeiten (Trüffel-Himbeere) und bis spät in die Nacht jede Menge Spaß.

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Ab nach Buenos Aires!

Im Mai hatte ich die unfassbar tolle Gelegenheit mit meiner Gastfamilie für vier Tage nach Buenos Aires, Argentinien zu fliegen. Den ( für mich als „Chilenisch“ sprechende Austauschschülerin) lustig klingenden argentinischen Dialekt kannte ich ja schon aus dem Fernsehen, in echt war er aber noch lustiger. Es klingt fast als ob sie singen würden, so melodisch reden die. Vor meinem Austauschjahr haben für mich alle Spanier und Lateinamerikaner das gleiche Spanisch geredet, jetzt kann ich sie von Land zu Land unterscheiden.

 

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Buenos Aires ist eine riesige, atemberaubende Stadt. Für mich ist es wie das New York und Paris von Südamerika. Es gibt hier unfassbar viele breite Straßen (angeblich sogar die breiteste ganz Südamerikas, ganz so riesig ist sie dann aber auch wieder nicht), den berühmten Obelisken (leider etwas kleiner als erwartet), eine „Theaterstraße“ die dem Broadway ähnelt da sie voller Theater ist, das bekannte Teatro Colón und die Bücherei El Ateneo, die in einem alten Theater untergebracht ist und eine einzigartige Architektur besitzt! Riesengroße, moderne, verspiegelte Wolkenkratzern räkeln sich neben kolonialen Wohnhäusern, bezaubernden Kirchen und kleinen bunten Häuschen in die Höhe.
Was besonders auffällt, sind die „Gassigeher“. Das sind Leute, die mit so 20 Hunden gleichzeitig an der Leine die Stadt unsicher machen. Das liegt daran, dass die meisten Einwohner aus Buenos Aires in Wohnungen wohnen und deswegen nicht so viel Zeit haben ihre Haustiere auszuführen. Dann werden kurzerhand die „Gassigeher“ für eine bestimmte Stundenzahl zum Ausgehen bezahlt. Mein Traumberuf!

In Argentinien darf der Tango und das Rindfleisch natürlich auch nicht fehlen! Den typisch argentinischen Tanz haben wir uns einen ganzen Abend lang in einer Tangoshow angeschaut und obwohl mir normalerweise Rindfleisch überhaupt nicht schmeckt, muss ich sagen, dass die Argentinier echt wissen wie man das gut zu bereitet!

Abgesehen von dem Präsidentenpalast (Casa Rosada), der Kathedrale, den Theatern und jeeeeder Menge mehr, hat mir das Stadtviertel La Boca, Caminito besonders gut gefallen. Dort gibt es kunterbunte und liebevoll dekorierte Häuser. Das muss man unbedingt gesehen haben!

Letzter Ausflug nach Coquimbo, La Serena

Da wir am Montag dem 27. Juni wegen Pedro y Pablo (Peter und Paul) schulfrei hatten, haben wir das verlängerte Wochenende für unseren letzten großen Ausflug genutzt. Im Auto ging es sieben Stunden lang in den Norden, bis wir in der Nacht im warmen Coquimbo angekommen sind. Am nächsten Tag haben wir uns das Cruz del Milenio angeschaut (ein riesengroßes (93m) Kreuz aus Beton, dass im Jahr 2000 gebaut wurde) und hatten von dort einen atemberaubenden Blick auf die ganze Stadt und die Küste.

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Der Leuchtturm

Am Strand durfte der Leuchtturm von Coquimbo, der Weltkulturerbe ist, natürlich auch nicht fehlen. Genauso wenig wie die Papaya, die in der Region dort typisch ist. Am Abend haben wir uns noch die Innenstadt mit ihren schönen Kirchen angeschaut, bevor es um 20:00 Uhr ins Hotel ging, da Chile im Finale der Copa America gegen Argentinien Fußball gespielt hat. Beim Elfmeter-Schießen haben wir schließlich zum zweiten Mal in Folge gewonnen! Am nächsten Tag ging es (leider mit Stau) wieder nach Hause.

 

 

Die letzten Schulwochen

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Ich mit meinem Laborkittel

Im Gegensatz zum Anfang habe ich mich schlussendlich doch noch richtig in der Schule gemausert und gute Noten erzielt! Da ich heuer ja in die 7. gekommen bin, durfte ich zwischen dem wissenschaftlichen, mathematischen und humanistischen Zweig wählen. Habe mich für die científicos (Wissenschaftler) entschieden und wurde mit sieben Stunden Chemie die Woche belohnt! Haha. Besonders stolz bin ich auf meine Errungenschaften in Lenguaje (6.2 = 1, 6 in Österreich) und Geschichte (5.8 = 2 in Österreich), da das für mich die schwierigsten Fächer waren.

Da ich in meiner Schule zusammen mit meiner Schwester ja auch Teil der Tanzgruppe war, hatten wir in der vorletzten Schulwoche vor den Winterferien (fangen zur gleichen Zeit wie unsere Sommerferien an) noch einen Auftritt vor der Schule. Ich werde die ganze Truppe und das Tanzen schrecklich vermissen!

 

 

 

 

In meinem nächsten Blogeintrag werde ich über meine Rückkehr nach Österreich berichten.

 

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Ich in Rumba Tracht