Sorry erstmal, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ohne Internet einen Post zu schreiben, funktioniert nun einmal nicht so gut 😛

Ich habe gerade Sommerferien! Die letzten Wochen habe ich deshalbbei meinen Verwandten in Arequipa verbracht – und die haben kein Internet im Haus. Ehrlich gesagt gefällt mir Arequipa besser als Puno, aber ich bin trotzdem froh, nicht hier zu leben, weil Arequipa einfach eine große Stadt ist, daher auch viel gefährlicher, und man schnell mal verloren gehen kann (ja, ich rede hier leider aus eigener Erfahrung…). Aber jetzt alles der Reihe nach:

Baile de Promocion

Am 15. Dezember war mein letzter Schultag vor den Sommerferien, am Abend desselben Tages war in der Schule so eine Art Abschlussfest. Wir haben alle wie typisch US-amerikanische Highschool Abgänger ausgesehen, es wurde gemeinsam gebetet und jeder musste auf die Bühne gehen um sich so eine Art Zeugnis und eine Medaille zu holen und ein Foto mit dem Pfarrer zu machen.

In der selben Woche war der Abschlussball meiner Klasse. Meine Schule hatte 3 Abschlussklassen und jede hatte ihren eigenen Ball, an verschiedenen Tagen und verschiedenen Plätzen. Ich war auf zweien, einmal auf dem meiner Klasse

Anna B in Peru
Beim „Baile de Promoción“

(als quasi Abgängerin habe ich wie alle anderen ein Abschlussdiplom bekommen haha, auch wenn ich im März wieder kommen werde) und einmal als „Pareja“ mit einem Jungen aus meiner Parallelklasse. Anfangs war es etwas langweilig, da viele Lehrer, Eltern, Klassenvorstand, Klassensprecher usw. Reden gehalten haben, (okay, die Rede vom Klassensprecher war eigentlich ziemlich lustig, weil er all die Eigenheiten der verschiedensten Lehrer aufgezaehlt hat), aber als es ans Tanzen ging, wurde es lustiger. Zu Mitternacht gab es ein Festessen und danach wurde bis halb fünf morgens weitergetanzt und natürlich Pisco und flaschenweise Bier getrunken. Es waren zwei richtig schöne Abende.

Weihnachten & Silvester

Weihnachten bei 25°C Grad und strahlendem Sonnenschein ist schon eine ganz schön komische Sache, ich war überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung. Wir sind am 24. in der Früh, nachdem wir den Truthahn aus dem nahegelegenen Ofen abgeholt hatten, nach Arequipa gefahren. Ich habe dort mit meiner Familie, meiner Oma, einer Tante, einem Onkel und deren Sohn Weihnachten gefeiert.

Ehrlich gesagt war der Abend nicht wirklich besonders. Wir haben um circa acht Uhr Truthahn gegessen, dann ferngeschaut und auf Mitternacht gewartet. Um zwölf haben wir Sekt getrunken und uns, während wir das Feuerwerk angeschaut haben, „Feliz Navidad“ gewünscht. Geschenke gab es an diesem Abend gar nicht – ich war eine Woche vor Weihnachten mit meiner Familie in einer nahegelegenen Stadt einkaufen und da haben sie uns Geschenke gekauft, da wurde aber nicht viel Tam-tam darum gemacht, die wurden auch nicht verpackt oder so.

Silvester war auch eine lustige Angelegenheit 😀 Zuerst wieder einmal viel essen, dann fernschauen (auf jeden Fall eine der Lieblingsbeschäftigungen der Peruaner, spätestens als ich gesagt habe, dass ich in Österreich nie viel ferngeschaut habe, haben sie mich für vollkommend verrückt erklärt) und auf Mitternacht warten. Abends mussten wir uns noch gelbe Unterwäsche anziehen, weil das Glück bringen soll (meine Tante hat extra für ALLE welche gekauft, und ich habe schon gehofft, ich komme da drum herum…). Dass die Unterwäsche einfach nur hässlich ist, stört dabei keinen. Außerdem mussten wir gelbe Hüte, Sonnenbrillen, Ketten, Kleider. .. anziehen.

Zu Mitternacht war es etwas stressig, schließlich muss man um Punkt zwölf Uhr Sekt trinken, einander ein gutes neues Jahr wünschen, 12 Weintrauben essen (wobei man sich für jede etwas wünschen darf), Feuerwerk anschauen und natürlich auch selbst Raketen schießen – eine etwas gefährliche Sache in den engen Straßen … Ausserdem werden vor jedem Haus lebensgroße Puppen verbrannt (und mit ihnen all das Schlechte aus dem letzten Jahr). Diese Puppen schauen vorallem in der Dunkelheit ziemlich nach am Boden liegenden Betrunkenen aus – ihr könnt euch also vorstellen, was für einen Schrecken ich bekam, als ich sie zum ersten Mal sah …

Arequipa

Mittlerweile kenne ich schon ziemlich viele Plätze in Arequipa, was ehrlich gesagt vor allem daran liegt, dass ich öfters alleine unterwegs war und dann manchmal nicht mehr so genau wusste, wo ich gerade bin … Ich bin übrigens nur mit meinen Geschwistern hier in Arequipa (meine Eltern müssen noch arbeiten und sind wieder zurück gefahren nach Puno), allerdings gehen die beiden jeden Tag in eine Sommerakademie. Ja, ernsthaft, sie lernen in den Ferien – und sind dabei nicht einmal die einzigen. Damit mir nicht all zu langweillig wird, habe ich einenhalb Wochen bei meiner Tante, ihrem Mann, ihrer Tochter und deren Mann und deren zwei Kindern gewohnt. Die zwei Kleinen sind sooo süß! Ich habe versucht dem Mädchen (4 Jahre) ein bisschen Englisch beizubringen, aber sie hat immer sehr schnell die Geduld verloren haha

So, damit das jetzt nicht zu viel auf einmal wird, erzähl ich euch die restlichen Ferien ein anderes mal 😉 Und es tut mir echt leid, dass die Fotos keine gute Qualitaet haben, es sind nur Fotos von Facebook haha