Meine erste Woche in Japan

Konnichiwa!

Mein Name ist Gabriel und ich wohne seit einer Woche in Japan. Meine Reise hat mich bisher von Robotern über Mayonnaise bis zu überfüllten Gemeinschaftsbädern geführt, aber fangen wir von vorne an.

AFS Vorbereitungscamp

Nach einem 11 Stunden langen Flug wurden wir am Flughafen energisch von aufgeregten Flughafenangestellten mit den Englischkenntnissen eines Steins empfangen. Etwa 20 Minuten gefüllt mit Englischfetzen und Handdeutungen später saßen wir im AFS-Bus zum Empfangscamp in Tokio. Es war noch Vormittag als wir dort ankamen und erfahren mussten, dass wir etwa 10 Stunden Freizeit hatten. In einem Hotel ohne jegliche Beschäftigungsmöglichkeiten (abgesehen von einem sprechenden Roboter).

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Spaziergang durch japanischen Park

Ab dem nächsten Tag ging es nur noch bergauf. Zwar stand noch eine 8 stündige Busfahrt nach Nagoya an, ich kannte aber schon Leute und der Bus machte alle zwei Stunden halt, was die Fahrt erträglich machte. Dort angekommen erwarteten uns japanische AFS Freiwillige mit sehr guten Englisch- und teilweise sogar Deutschkenntnissen (auch die soll es geben!!). Sie setzten alles daran, uns einen Crashkurs an japanischer Sprache und Kultur zu bieten (und diesen mit Beispielen zu untermauern). So wurde zum Beispiel vor und nach allen Mahlzeiten (welche massenhaft Mayonnaise enthielten) laut „Itadakimasu“ und „Gochisousama deshita“ ausgerufen, um die Gruppendynamik zu stärken und zusammengedrängt im Tatamiraum auf Futon geschlafen. Und wem das immer noch nicht die Augen öffnete, dem wurde beim nackten Gruppenbaden erst so richtig bewusst, in welchem Land er sich befand.

Bei der Gastfamilie

Seit Samstag wohne ich bei meiner Gastfamilie. Gastgeschwister habe ich keine, da beide momentan selbst im Ausland sind, was mich aber nicht stört. Im Gegensatz zu den AFS Freiwilligen in Nagoya sprechen meine Gasteltern nur wenig Englisch, irgendwie schaffen wir es jedoch trotzdem, zu kommunizieren. Am Sonntag haben sie mich zu einem Konzert der Brass Band meiner Schule eingeladen. Das war bisher das Highlight meines Aufenthalts! Auch wenn es drei volle Stunden gedauert hat wurde es nie langweilig. Das Konzert bestand aus drei Teilen: Classic, Musical und Pop, was für Abwechslung sorgte. Außerdem zählt das Orchester meiner Schule mit Sicherheit zu dem Besten, was ich bisher musikalisch in meinem Leben bezeugen durfte.

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Kendo-Kämpfer

In Japan sind momentan Frühlingsferien und heute habe ich zum ersten Mal meine Schule besucht, die ungefähr 40 Minuten mit dem Rad entfernt ist. Sieht aus, als ob ich am Ende des Austauschs ein Profi-Athlet sein werde :D. Ich habe mich fürs Erste für den Freigegenstand Kendo (Japanischen Schwertkampf) entschieden, kann aber jederzeit wechseln.

In Japan kommen übrigens gerade die ersten Kirschblüten zum Vorschein und man kann sich schon einigermaßen vorstellen, wie es hier zur vollen Blüte aussehen wird. (sugoi!!!)

Das war also meine erste Woche kurz zusammengefasst, bisher verläuft alles super! Und zum ersten Mal in meinem Leben freue ich mich auf die Schule! Also bis zum nächsten Mal, mata ne!

Fun Fact: In Japan gibt es eine recht berühmte Band namens „Bump of Chicken“ 

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