Meine ersten 3 Monate in den USA

Ich bin nun schon seit mehr als 3 Monaten in den USA. Genau: Wisconsin. Ich bin übrigens Lena. 16 Jahre alt und daheim in Österreich in der 7. Klasse. Ich lebe hier mit meiner ganz tollen Gastfamilie. Die besteht übrigens aus meinen Gasteltern, vier Gastbrüdern (wovon zwei schon ausgezogen sind), einer Gastkatze und drei Gasthunden. Ich gehe hier auf eine ganz normale amerikanische High School, wobei ich als Senior (12. Klässlerin) eingestuft bin, was bedeutet, dass ich am Ende des Jahres Teil einer amerikanischen “Graduation” sein darf.

Ankunft

Ich bin am 11. September in Chicago am Flughafen angekommen, wo wir dann erst mal von ganz lieben AFS “Mitarbeitern” (die eigentlich Freiwillige sind) in Empfang genommen und in ein Hotel in der Nähe vom Flughafen gebracht worden sind. Dort habe ich meine erste Nacht in Amerika verbracht. Da ich wegen der Zeitumstellung und der Aufregung schlecht schlafen konnte, haben ich und das Mädchen mit der ich ein Zimmer geteilt habe (mittlerweile eine sehr gute Freundin von mir) noch lange geredet. Am nächsten Tag mussten wir dann schon sehr früh aufstehen und sind mit einem Bus in Richtung Norden gefahren, wo wir unsere erste Orientation hatten, in der man noch einmal über die Regeln des AFS Programms spricht. Danach ging es dann auch schon zu meiner Gastfamilie, die ich am 12.11.2019 kennengelernt habe.

1. Monat

Jaaaa was soll ich sagen? Die erste Woche hier habe ich meine Familie und Freunde zu Hause schon sehr vermisst!! Es ist einfach alles so anders und da ich da erst realisiert habe, dass ich meine Familie und Freunde jetzt ein ganzes Jahr nicht mehr sehen werde, hatte ich anfangs schon sehr starkes Heimweh, was aber danach viel besser wurde. Sie sagen einem aber auch bei der ersten Orientation, dass das ganz normal ist. Wie schon gesagt wurde es nach der ersten Woche viel besser, also das Heimweh. Nicht dass die erste Woche nicht gut war, ich habe da nur einfach realisiert wie weit ich eigentlich von zu Hause weg bin. Ich muss aber auch zugeben, dass mir der Abstand von meinem Umfeld zu Hause auch guttut. Da merkt man erst mal richtig wie viele Leute einem wichtig sind. Was auch immer…ich habe für mich entschieden meine Familie zu Hause nicht oft zu kontaktieren, da ich mich so viel besser auf mein Leben hier mit meiner Gastfamilie konzentrieren kann, weshalb ich meine Eltern im ersten Monat nur einmal angerufen habe.

Thanksgiving

Sehr schöner Feiertag!! Das ist etwas, das wir in Österreich nicht feiern, da dieser Feiertag von der amerikanischen Geschichte abstammt. Trotzdem eine sehr schöne Tradition. Grundlegend ein Feiertag, an dem man sich mit der Familie trifft und zusammen isst. Traditionell gibt es hier dann Truthahn und “Applepie” (Apfelstrudel in amerikanisch).

Adventszeit und Weihnachten

Die Adventszeit beginnt hier gefühlt schon gleich nach Halloween, da zu dieser Zeit die meisten Amerikaner ihre Weihnachtsdekoration im Garten haben. Auch die Weihnachtsfilme sind hier ein großes Ding (zumindest in meiner Familie). Meine Gastmutter und ich haben gleich nach Halloween mit dem Weihnachtsfilme schauen angefangen und erst nach Weihnachten damit aufgehört. Das kann natürlich für manche Leute ein bisschen viel sein, aber mir persönlich hat es getaugt. Generell dann Weihnachten selbst ist nicht wirklich anders hier als in Österreich. Das Klischee ist ja, dass Amerikaner am 25.12 Weihnachten feiern und Geschenke aufmachen, aber das stimmt so gar nicht. Meine Familie zum Beispiel macht die Geschenke immer am 24.12, wie meine Familie in Österreich auch, auf, aber weil es für mich ebenso amerikanisch ist die Geschenke am 25. aufzumachen und ja auch einige (ich glaub sogar die Mehrheit) sie an dem Tag öffnen haben mein Gastdad und Gastmom noch ein zweites Mal Geschenke mit mir am Weihnachtstag aufgemacht. Alles in allem war Weihnachten super nett!!

Sport

Sport ist hier in Amerika extrem wichtig. Generell der Sportsgeist ist einfach viel größer. Ich mag das gerne, da mir Sport viel Spaß macht und es hier halt seeehr viele tolle Angebote gibt. Ich habe als Herbstsport “Cross-Country” (Geländelaufen) gemacht und obwohl ich in Österreich immer eine der schnellsten beim Laufen bin, war ich hier eine der langsamsten (und ich habe mich echt angestrengt). Jetzt gerade (als Wintersport) mache ich Basketball, worin ich zwar super schlecht bin, aber es mir einfach so viel Spaß macht, dass ich sogar überlege zu Hause weiterzuspielen! Abgesehen davon, dass ich mich mit Sport fit halte, ist es auch viel einfacher so Anschluss (also Freunde) zu finden. Ich habe eine meiner besten Freundinnen hier durchs Basketball spielen kennengelernt.

Gastfamilie

Um nochmal zu meiner Gastfamilie zurück zu kommen. Meine ist perfekt für mich! Mama Paula und Papa Pat sind immer für mich da. Wenn ich traurig bin, tun sie ihr Bestes mich aufzuheitern, oder mir Amerika zu zeigen und außerdem sind einfach super lieb!!! Ach jaaa und mein Hund (wir haben drei: zwei Möpse und einen braunen Baby Labrador. Der ist mein Schatz) bringt mir einfach immer so viel Freude. Ich liebe es mit ihm spazieren zu gehen und mit ihm zu spielen und zu kuscheln. Puhh mein Baby Bär…den werde ich sooo vermissen!!

Alles in allem geht es mir hier wirklich gut, obwohl ich ab und zu Heimweh hab (und dann richtig), aber das ist glaub ich normal:)