Liebe Leserinnen und Leser,
Es sind zwei Monate her, seitdem ich zurück in Wien bin. Der Abschied von meiner Gastfamilie und meinen Freunden fiel mir sehr schwer. Das Wiedersehen mit meiner Familie war aber umso schöner.
Dennoch hat es mich einige Wochen gekostet, um mich wieder an das Leben hier einzugewöhnen.
Ich hätte nie gedacht, dass mir das Kleinstadtleben so fehlen würde. Die Gartenarbeit mit meiner Gastmutter, die Spieleabende, und sogar das kalte Wetter habe ich vermisst.
Ich rede sehr gerne über mein Auslandsjahr und die ganzen Erfahrungen, die ich dabei gesammelt habe. Besonders gerne rede ich über die Lacrosse-Season. Das war definitiv das Highlight meines Auslandsjahres. Jedoch ist mir im Mai etwas tragisches zugestoßen, denn ich wurde während eines Spiels ausgeknockt, was dann leider zu einer Gehirnerschütterung führte. Als ich wieder zu mir kam, konnte ich mich nicht mehr erinnern, was passiert war. Die nächsten Monate waren alles andere als leicht für mich und meiner Gastfamilie. Ich litt unter sehr starken Kopfschmerzen und musste sehr oft in der Schule fehlen. Ich durfte auch bei keinen Tests mitschreiben oder Hausaufgaben machen. Aufgrund meines Unfalls, durfte ich kein Lacrosse mehr spielen. Das war definitiv der Tiefpunkt meines Lebens. Jedoch waren meine Gastfamilie und meine Freunde immer für mich da und kümmerten sich um mich. Sie schenkten mir sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit. Diese anstrengende Zeit hat uns näher gebracht. Da ich mindestens zwei Wochen auf elektrische Geräte und den Sport verzichten musste, habe ich diese Tage ausgenutzt, indem ich sehr viel Zeit mit meiner Gastfamilie verbracht habe.
Meine Lehrer waren auch alle sehr verständnisvoll. Am Ende bekam ich sogar eine Auszeichnung für most-improved Player, außerdem hielt mein Coach eine sehr emotionale Rede für mich.
Im Großen und Ganzen habe ich jede Sekunde meines Auslandsjahres genossen.
Und diese Erfahrungen haben mich mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie enger zusammengebracht.
Nach diesen 11 Monaten fühle ich mich definitiv viel reifer. Ich bin echt dankbar für all diese Erfahrungen, die ich machen durfte, denn diese haben mich viel stärker als Person gemacht und meinen Erwartungshorizont um einiges erweitert. Ich schätze die Gelegenheit sehr und bedanke mich recht herzlich an der AFS Stipendien Stiftung. Dieses Auslandsjahr hat mir sehr vieles ermöglicht, besonders um mich als Person zu entwickeln.