Pura Vida liebe LeserInnen!

Diese Woche schreibe ich euch schon etwas früher; morgen geht es nämlich los zum zweiten AFS-Camp. Vorher müssen wir aber noch sämtliche Sachen für unser Visum erledigen. Ich weiß nicht genau wie der Ablauf sein wird, ich weiß nur, dass ich morgen früh aufstehen muss, alles weitere werde ich dann im Laufe der nächsten Tage erfahren. Nachdem ich aber vermutlich kein WLAN haben werde schon vorab meine, wenn auch etwas kurze, Woche.

Mein einziger Vorteil, oder Nachteil, ganz wie man es sieht, ist, dass ich nicht besonders viel habe, worüber ich schreiben kann. Ich kann über Nichts schreiben, aber ich denke, das wäre nicht spannend für euch. Obwohl so viel Inhalt haben meine Blogs eigentlich nie, und doch schaffe ich es, diese Einträge elendiglich in die Länge zu ziehen, oder wie seht ihr das? Ich schreibe schon immer eine ganze Weile an einem Eintrag, liest er sich auch so lange, oder liest er sich eher kurzweilig? Das würde mich einmal interessieren, denn mein Ziel wäre es, möglichst das, was mir die jeweilige Woche „passiert“ ist, niederzuschreiben, mit ein paar Witzen und lustigen Aussagen schön zu verpacken, um euch wiederum ein bisschen zum Lachen oder auch nur zum Schmunzeln zu bringen, aber euch auf jeden Fall eine gute Zeit zu machen. Und wer weiß, vielleicht lernt ihr durch das bisschen lustige Lesen ja sogar etwas über Costa Rica, meine Persönlichkeit oder sonst irgendetwas! Würde mich alles auf jeden Fall freuen, solange ihr Spaß habt und den Blog genießt.

Und so schreibt man einen Absatz ohne irgendetwas an Inhalt zu vermitteln.

Ein Thema kann ich aber auf jeden Fall noch aufbringen, denn das schulde ich euch ja noch von letzter Woche. Wer erinnert sich? Wer gehört zu den aufmerksamen Lesern? Die Auflösung: es geht um meine Gitarrenstunden. Letzte Woche habe ich ja berichtet, dass ich am Samstag meine erste Stunde haben werde. Dem war dann aber doch nicht so, denn so spontan hatte mein Lehrer keine Zeit. Wir haben aber einen Termin ausgemacht für den Mittwoch. Nachdem wir heute schon nach Mittwoch haben, kann ich, trotz späterem Termin, schon davon erzählen. Zu aller erst muss ich dafür wohl sagen, dass ich glücklicherweise einen wirklich netten und guten Gitarrenlehrer habe. Weiters: zu meinem Glück sind wir nur zu zweit mit unserem Lehrer. Nachdem es heute ja sowieso nicht viel zu lesen gibt, kann ich ja noch etwas ins Detail gehen.

Ganz am Anfang haben wir mal geklärt ob wir die Stunde in Englisch oder Spanisch halten, für ihn war Englisch kein allzu großes Problem, also haben wir uns vorerst darauf geeinigt, dass er mir alles Mögliche auf Englisch erklärt. Ich höre ja Dank meinem Mitschüler auch alles in Spanisch und möchte sobald wie möglich auch auf Spanisch umsteigen, um weiter zu lernen, aber für meine erste Stunde war es mir doch sehr recht, Englisch zu sprechen. So alltäglich ist Englisch hier ohnehin nicht, da freut es mich jedes Mal jemanden zu finden der einigermaßen verständlich Englisch spricht.

Des Weiteren lief der Unterricht so ab, dass er das Lied vom letzten Mal abgeprüft hat. Dabei hat er sich angesehen wo mein Level bezüglich Gitarre spielen ist. Was wir festgestellt haben ist, dass ich hauptsächlich an meinen Rhythmen arbeiten muss. Alle vom BISOP wissen jetzt wahrscheinlich wovon ich rede, aber trotzdem nochmal zur Erklärung. Woran ich arbeiten muss sind die verschiedenen Schlagmuster. In ganz Lateinamerika ist der Schlag auf die Gitarre die Essenz, oder wie mein Lehrer so schön sagt die Seele des Gitarrenspielens. Mir fällt es noch ziemlich schwer, aber er meinte, dass er mir sonst nicht so viel, oder zumindest nicht so viel Typisches beibringen kann. Er hat mir erzählt, dass einige seiner Kollegen nach Österreich gehen um ihre Gitarrenspielkünste zu verbessern. Daraufhin meinte er, dass ich dort sicher genug Lehrer habe die mir all das beibringen können, aber was er mir mitgeben kann, was ich nach Österreich mitnehmen kann und was sich grundlegend von den meisten Techniken in Österreich unterscheidet sind eben diese Rhythmen mit vielen Schlägen. Das ist es also woran wir die restliche Stunde gearbeitet haben und nach der Stunde und ein bisschen Übung zuhause funktioniert mein erster, echter Lateinamerikanischer Rhythmus schon einigermaßen. Bis zu meiner nächsten Stunde sollte ich den Rhythmus können und die Akkorde für das Lied, aber die Akkorde sind nicht mein Problem, zur Zeit kämpfe ich nur mit dem Rhythmus.

Ich war am Dienstag mit einer Freundin von AFS bei der Tanzschule bei der ich mit meiner Schwester bereits einmal war. Diesmal nur ohne meine Schwester, dafür eben mit einer Freundin von AFS, mit der ich letzte Woche schon bei einer anderen Tanzschule war, die uns beiden aber nicht gut gefallen hat. Diesmal hat es uns aber beiden sehr gut gefallen. Wenn ich eine andere Person habe die mich ein bisschen ermutigt auch wirklich hinzugehen fällt es mir auch leichter. Das ist also neben meinen Gitarrenstunden eine weitere Beschäftigung die ich mir zugelegt habe. Als ob ich noch nicht beschäftigt genug wäre. Aber es macht mir ja doch Spaß und ich lerne etwas Neues, lerne die Kultur besser kennen, kann Zeit mit meinen Freunden verbringen, und so weiter und so fort… also ihr seht die Vorteile überwiegen deutlich. Und würde ich weniger machen wollen, würde ich auch das tun, aber ich bin immer schon gerne beschäftigt gewesen.

Kommen wir aber zu einem weiteren, anderen Unterricht, und zur Erklärung warum die Woche so ziemlich gar nichts passiert ist. Diese Woche hatte ich keinen Unterricht, bzw. hätte nur am Freitag Unterricht gehabt, aber wie ihr ja wisst muss ich am Freitag ja alles Mögliche für mein Visum machen und kann deswegen nicht in die Schule. Was die restlichen Tage anbelangt… ich weiß nicht so recht warum ich keine Schule hatte. Ich glaube einerseits lag es (zumindest für den Montag) am Independence Day, weil wir da ein verlängertes Wochenende hatten, wie gesagt nur Vermutungen, ich kann auch ganz daneben liegen. Andererseits habe ich gehört, dass diese Woche in der Schule irgendwelche Prüfungen abgehalten werden und daher die Lehrer keine Zeit haben. Manche hatten aber doch Schule, zum Beispiel meine Schwester. Sie musste an zwei Tagen jeweils für 3 Stunden in der Schule hin- und wieder zurückfahren. Auch nicht so wirklich das Wahre.

Jetzt werden sich sicherlich die meisten denken, wow, urcool, eineinhalb Wochen keine Schule, aber ich muss sagen, für mich ist es gar nicht so toll. Es klang wirklich super im ersten Moment, und die ersten drei, vier freien Tage waren auch wirklich cool und lustig, aber irgendwann wird es, mir zumindest, langweilig. Irgendwann hatte ich meine To-Do-Liste abgearbeitet, mein Zimmer aufgeräumt und sämtliche anderen Sachen gemacht. Dann war da einfach nicht mehr wirklich etwas zu tun. Meine Freunde von AFS hatten die ganze Zeit Schule und die Leute aus meiner Klasse mit denen ich mich wirklich gut verstehe hatten entweder keine Zeit, oder wohnen so weit weg, dass es sich kaum auszahlt sich zu treffen. Außerdem traue ich mir noch nicht so wirklich zu, alleine zu reisen, auch wenn es nur kurze Distanzen sind. Ich kann die Sprache zwar mittlerweile besser und ich kann mich einigermaßen verständigen, aber bei weitem noch nicht so, dass ich verstehen könnte welcher Bus wohin fährt, oder welchen Weg ich gehen muss um zu irgendeinem Bus zu kommen. Vielleicht könnte ich es und ich traue es mir einfach nicht zu, wie dem auch sei, ich fühle mich einfach nicht wohl bei dem Gedanken alleine irgendwohin (außer meiner Schule) zu fahren.

Und das macht eineinhalb Wochen eben ziemlich langweilig, wenn meine Mitmenschen die meiste Zeit beschäftigt sind. Wie meine Mama so schön sagt, ich mache nichts außer essen und schlafen. Ganz stimmt das nicht, aber im Großen und Ganzen hat sie sicherlich nicht so unrecht.

Und da war‘s auch schon wieder mit meinem Blog. Ich hoffe, dass es euch allen gefallen hat, und dass ich euch nicht mit den ganzen Details gelangweilt habe! Falls ihr Wünsche oder Anregungen habt, könnt ihr mich das ja gerne wissen lassen! Ich wünsche euch eine weitere tolle Woche, ein schönes Wochenende und damit sage ich

Ganz liebe Grüße aus Costa Rica und Pura Vida!