Hi! Bin wieder hier, nach mehr als zwei Monaten. Tut mir sehr leid, aber dafür gibt es dieses Mal einen längeren Bericht, da ich in den letzten zwei Monaten ganz viele Sachen erlebt habe.

Back to school

Am 3. November fing das zweite Semester an, obwohl es sich wie ein neues Schuljahr anfühlt, da wir 4 neue Fächer haben und man neue Bücher bekam und neue Schulhefte kaufen musste.

Jetzt stehen auf dem Stundenplan noch Landwirtschaft, Astrologie, Duty of citizens (man diskutiert die Problemen in Thailand und eventuelle Lösungen) und sexual education (man lernt alles, was man halt über Geschlechtsverkehr wissen muss, auf eine ganz konservative Weise, da Geschlechtsverkehr ein großes Tabu-Thema ist), anstatt Informatik, Guidance und Sozialwesen.

Loy Krathong

Das Loy Krathong wird am Tag des ersten Vollmonds im zwölften Monat des thailändischen Lunar-Kalenders, meistens in der ersten Woche im November, gefeiert. Dieses Jahr war es am 6. November.

Im Thailändischen bedeutet „loy“ schweben und „krathong“ ist ein kleines Floß aus Schaumpolystyrol oder Eistüten, das mit Bananenblättern bedeckt und mit Blüten, einer Kerze und drei Räucherstäbchen dekoriert wird. Meistens wird auch eine 5 (20cent) oder 10 Baht Münze ins Polystyrol getan. Man lässt die Krathongs mit dem Gedanken, allen Ärger, Groll und alle Verunreinigungen der Seele loszulassen, im örtliche Fluss/Kanal/See frei.

Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Alle die Native-nige andere Lehrer

Aber da Sakon Nakhon eine von vier Städten (Bangkok, Chiang Mai, Hua Hin und Sakon Nakhon) ist, wo es einen Monarchen-Palast gibt, muss man die Krathongs auch für die Familie des Königs machen. Diese Aufgabe wird hier unserer Schule überlassen und dafür können die Lehrer, die dabei mitarbeiten, die Krathongs in den Palast „begleiten“. Dort stellt man sie in den Ballsaal, man verbeugt sich vor dem Bild des Königs und der Königin (um Respekt zu zeigen) und dann macht man Fotos 😀 Am Abend werden die Krathongs von dem Bürgermeister, den Schuldirektoren der drei größten Schulen in der Provinz und noch anderen Politiker „abgeholt“ und in die Stadt gefahren, wo die Loy-Krathong-Parade anfängt.

Jedes Krathong hat seinen Wagen, also 13 Wägen, jeder in der Farbe des Prinzes/ der Prinzessin und des Königs/ der Königin. Die Parade zieht sich durch das Stadtzentrum bis zum Stadtpark, wo die meisten Einwohner ihre Krathongs

im den Park-Teich freilassen. Ich und Luca, eine Austauschschülerin aus Deutschland, durften mitgehen, da wir Austauschschüler sind und das unsere einzige Chance war, sowas zu erleben. Wir mussten jedoch thailändische Kleider anziehen. Bei mir war es nur ein besonderes Hemd und „normale“ Hosen, Luca musste jedoch auch einen „Indigo“ Rock tragen.

Sport-Tag

Zwischen dem 11. und dem 14. November gab es jeden Nachmittag Wettbewerbe in Volleyball, Fußball, Badminton, Basketball und Boule an der Schule.
Jeder Spieler gehörte zu einer der sechs Farben/Teams: Grün, Pink, Orange, Blau, Violett und Gelb.
Am Samstag, dem 15.11. fand dann der „Sport-Tag“ statt, obwohl es keine Sportwettbewerbe gab. Stattdessen zog eine Parade durch das Stadtzentrum, sodass jede Farbe/jedes Team ihre Cheerleader vorstellen konnte. Luca und ich marschierten an der Spitze der Parade, da wir ein Schild trugen, auf dem stand, dass die Sport-Tag-Parade der Sakolrajwittayanukul (unsere Schule) folgt. Obwohl es um 7.30 anfing, gab es ganz viele Leute, die tausende Fotos machten, typisch für Thailänder, haha 😀
Nachdem Luca und ich bei der Schule ankamen, mussten wir noch eine halbe Stunde auf die letzten TeilnehmerInnen warten.

Danach begann der zweite Teil des Tages, wo sich die Teams den Lehrern vorstellen. Dieser Teil dauerte ungefähr zwei Stunden. Währenddessen mussten wir auf dem Sportplatz in der Sonne stehen. Nach der Vorstellung hielten der Schuldirektor und der Schülervertreter eine Rede, die National- und Monarchiehymne wurden gesungen und somit fing der Sporttag offiziell an. Am Nachmittag hatte jedes Team noch zwei Gymnastikvorstellungen und am Abend wurden die Gewinner belohnt. Die Gewinner waren dieses Jahr die Violetten.

Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand

 

Gastfamilienwechsel

Am 1. Dezember habe ich die Gastfamilie gewechselt, da meine erste Gastfamilie sich nicht genug um mich kümmerte. Glücklicherweise wurde eine zweite Gastfamilie in Sakon Nakhon gefunden, sodass ich nicht Schule wechseln musste. Ich wohne jetzt im Stadtzentrum und habe drei Gastgeschwister: eine 27-jährige Schwester, die in Bangkok arbeitet, einen 21-jährigen Gastbruder, der Technik in Sakon Nakhon studiert und einen 16-jährigen Gastbruder, der in einer meiner Parallelklassen ist. Dann gibt es natürlich auch noch die Gastmutter und den Gastvater, beide Bauherren von Beruf.

Weihnachten

Wie ihr wahrscheinlich schon wisst, ist der Buddhismus (mit 95%) die wichtigste Religion in Thailand. Da der Buddhismus die Geburt von Jesus nicht feiert, wird Weihnachten weniger als in Europa gefeiert.

Das lokale Einkaufszentrum hat schon am 18. November einen Weichnachtsbaum aufgestellt und eine Woche danach gab es auch drinnen überall Werbungen für Weihnachtsgeschenke, obwohl sich Thais meistens nichts schenken.

Schüleraustausch mit AFS: Mihael in Thailand
Einige Sterne bei der Parade am 25.12

An unserer Schule war zu Weihnachten nur am Vormittag Unterricht, da es am Nachmittag im Konzertsaal verschiedene Konzerte der Schulbands gab. Nach den Konzerten hatten die Schüler die Aufgabe, zu mir, Luca und den anderen Native-Speakern zu kommen, da jeder einen Stand über das Heimatland vorbereitet hatte, und sich Notizen davon zu machen. Es gab insgesamt acht Stationen: Deutschland, Italien, USA, China, England, Südkorea, Frankreich (es gibt keinen Native-speaker, aber die Sprache wird trotzdem an der Schule unterrichtet und hatte deswegen einen Stand) und ASEAN (Verband Südostasiatischer Nationen).

So wie ich es erlebt habe, ist der 25. Dezember außerhalb Bangkoks ein Tag wie jeder andere, da alle Geschäfte normal geöffnet sind und alle Kinder zur Schule gehen. Am Abend gibt es eine Sternen-Parade in der Stadt. Die Katholiken und Christen dekorieren ihre Autos mit leuchtenden Sternen (meistens aus Plastik) und werfen den Zuschauern im Vorbeifahren Süßigkeiten zu.

Neujahr

Am 31. Dezember ging ich mit meiner Gastmutter in den Tempel, um den Neujahrssegen zu empfangen. Dabei befeuchtet dich der Mönch mit gesegnetem Wasser und bindet ein weißes Band als Schutz vor dem Übel auf deinen Arm. Anders als normalerweise in Europa, schießen die Thailänder fast keine Raketen und wenn, dann sind sie kleiner als die, die man in Europa kaufen kann. Ein verbreiteter Ersatz ist aber, dass der Vater mit der Waffe einige Male in den Himmel schießt, obwohl klarerweise nicht jeder Haushalt eine Waffe zur Verfügung hat.

Ich habe Neujahr mit meiner Gastmutter, einer Freundin meiner Gastmutter und ihrer Familie verbracht. Es hat ganz viel Spaß gemacht und ich habe viele thailändische Gerichte zum ersten Mal gegessen, wie z.B. Goy: rohes Rindfleisch mit Minze, Reisöl und Gewürzen.

Das ist alles für heute, danke für’s Lesen, eventuelle Fragen werden gern beantwortet 😉