Ein schönes neues Jahr euch allen (wenn auch etwas verspätet ^^)
Da die Bräuche in Spanien komplett anders als in Österreich sind, waren die Feiertage diesmal für mich sehr anders. Am Anfang sind sie etwas „merkwürdig“ oder auch einfach nur „interessant“, aber vielleicht gewöhnt man sich ja mit der Zeit daran.
Die letzten Schultage vor den Ferien
Am vorletzten Schultag ging es mit meinem Jahrgang zu der „Sagrada Familia“, was eine riesengroße und noch nicht fertige Kirche ist. (Angeblich soll sie 2026 fertig werden, aber vermutlich wird es doch noch länger dauern.) Die Führung war gar nicht mal so schlimm wie befürchtet und wir hatten es auch total lustig! Am letzten Tag fuhren wir ins Kino, um uns einen ziemlichen zachen Film anzuschauen und anschließend das Zeugnis zu bekommen. Im Endeffekt habe ich besser als die Hälfte meiner Klasse abgeschnitten, was mich in einer Art und Weise schon stolz macht. 🙂
24. Dezember – Weihnachten
Die Weihnachtsbräuche in Spanien unterscheiden sich sehr von denen daheim und ob es einem gefällt oder nicht, soll jeder für sich selbst entscheiden. Um ca. neun Uhr gingen wir zu meiner Gasttante, um dort mit der Familie
zu feiern. (Bis jetzt bin ich mir noch immer nicht ganz sicher, was wir da eigentlich gefeiert haben.) Wir haben gemeinsam gegessen und dann eine Sache namens „Caga-tió“ gemacht.
„Caga-tió“ ist ein Holzstamm mit einem Gesicht und mit einer Decke zugedeckt (damit er’s schön warm hat), der dann die Geschenke kacken soll. Damit er das aber macht, müssen wir ein katalanisches Lied singen und ihn dabei mit einem Stecken schlagen. Ihr könnt euch vorstellen wie ich mich mit meinen 15 Jahren gefühlt habe so etwas machen zu müssen. Die Geschenke jedoch waren sehr lieb und in mancher Hinsicht auch etwas merkwürdig, aber trotzdem habe ich mich sehr gefreut.
Silvester
Von Party, Feuerwerken und Feiern bis spät in die Nacht konnte ich in meiner Umgebung nicht viel merken. Meine Gastfamilie und ich fuhren am 31. am Abend zu meinen Gastgroßeltern um dort gemeinsam zu essen und um ge
meinsam in das neue Jahr zu feiern. Wie immer gab es unendlich viel zu essen und ich glaube, dass ich allein an diesem Tag schon wieder zugenommen habe. (Tja, ein sehr wohlbekanntes Austauschschülerproblem,
denk ich mal ^^)
Um Mitternacht haben wir dann bei jedem Glockenschlag, welche man im Fernseher sehen bzw. hören konnte, eine Weintraube gegessen, da das Glück bringen soll. Sich in 12 Sekunden 12 Weintrauben in den Mund zu stecken, diese irgendwie zu schlucken und dabei nicht alles auszuspucken, ist gar nicht so leicht wie man denkt, aber im Endeffekt habe ich es dann einigermaßen hinbekommen.
Los Reyes
Am 6. Jänner gingen wir am Abend auf die Straßen um uns die „Cabalgata“ anzuschauen, was man sich wie einen österreichischen Faschingsumzug nur mit Königen vorstellen kann. Es wurde laute Musik gespielt und nacheinander sind die drei Könige auf ihren riesengroßen Wagen eingetrudelt und haben mit Süßigkeiten um sich geworfen. Alle Kinder waren ganz nervös, da ja am nächsten Tag auch die Könige zu ihnen nach Hause kommen und ihnen Geschenke bringen werden.
Am nächsten Tag durften wir also um 8 Uhr aufstehen, um die Geschenke zu öffnen und dann anschließend wieder ins Bett zu gehen. Ich habe mich wie immer über meine Geschenke sehr gefreut, da sich meine Gasteltern etwas Nettes einfallen ließen, und ich hoffe, dass auch ihnen meine gefallen haben. Ich habe ihnen einen Bilderrahmen mit dem Rezept von Vanillekipferl und Buchteln gebastelt/gekauft, da diese ihnen immer besonders gut geschmeckt haben. 😉
So das war’s jetzt auch schon wieder. Ich hoffe ich konnte euch die spanischen Bräuche einigermaßen gut erzählen und wünsche euch allen noch ein schönes neues Jahr! 🙂
Liebe Grüße aus Spanien
Julia