Liebes AFS, Liebe Leser/innen,

ich kann kaum glauben, dass ich schon seit fast 5 Monaten in den USA lebe. Ich liebe es hier und habe schon von so vielen tollen Erlebnissen lernen können. Mittlerweile habe ich mich schon sehr gut eingelebt und mich an meinen amerikanischen Alltag gewöhnt.

Mein Abenteuer begann am 8. August, ich kann mich noch genau an meine letzten Minuten am Abflughafen erinnern: Ich war überwältigt von allen möglichen Gefühlen. Natürlich war ich traurig mich von meinem zu Hause zu verabschieden, aber andererseits hatte ich diese Aufregung und Freude wie noch nie, für etwas Neues, das mich erwartet.

Nach einer langen aber spannenden Reise mit anderen AFSern, kam ich endlich in Kansas an. Meine Gastmutter und mein Gastvater erwarteten mich mit einem herzlichen Willkommensschild. Wir umarmten und begrüßten uns und fingen an uns kennenzulernen. Erst in diesem Moment realisierte ich, dass mein Auslandsjahr wirklich begonnen hat. Gleich nach meiner Ankunft trafen wir meine zwei Gastschwestern und aßen Mittag zusammen. Ich fühlte mich sofort willkommen und war total glücklich solch eine tolle Gastfamilie zu haben.

In meinen ersten paar Tagen hier, hatte ich noch Ferien, dies gab mir Zeit mich einzufinden. In diesen Tagen dachte ich über meine ersten Eindrücke nach und war überrascht, dass die amerikanische Kultur doch ähnlicher ist, als gedacht. Mir ist auf jeden Fall aufgefallen, dass die Amerikaner sehr freundlich und offen bei der ersten Begegnung sind. Sie sind sehr hilfsbereit und führen auch oft Smalltalks. Aber ich habe auch festgestellt, dass die meisten Amerikaner noch nie im Ausland waren und daher nicht wissen wie das Leben in anderen Ländern ist. Daher sind Austauschschüler für viele eine tolle Möglichkeit, mehr über andere Kulturen zu erfahren.

Ich hatte seit Anfang an nicht wirklich Schwierigkeiten Englisch zu sprechen und es zu verstehen. Trotz all dem merke ich, dass mir das Sprechen doch einfacher fällt. Vor allem weiß ich jetzt auch wie Amerikaner im Alltag reden, anstatt es nur in der Schule gelernt zu haben.

Meine erste Schulwoche war ganz anders als erwartet. Ich war oftmals überfordert mit all den Unterschieden zur österreichischen Schule. In den amerikanischen Schulen hat jeder Lehrer seine eigene Klasse und dekoriert diese passend zu seinen/ihren Fächern. Hier gibt es keine typischen Klassen, stattdessen gibt es nur 4 Schulstufen. Außerdem kann man seine eigenen 7 Fächer wählen, mein Lieblingsfach ist Choir, da es mir richtig Spaß macht. Meine Schule beginnt um 8.10 am und endet um 15.30 pm. Nach der Schule ist es typisch zu einem Schulsport zu gehen. Ich nahm in Tennis für den Herbst-Sport teil und bin derzeit einer der Wrestling Manager für den Wintersport. Der Schulsport hier ist ein wichtiger Teil der High School und ist sehr wettkämpferisch.

Charlene in den USA Cheerleader Highschool
Charlene in den USA

Auch wenn jeder immer sehr nett ist, war es anfangs trotzdem schwierig Freundschaften zu schließen. Da man keine typische Klasse hat, verbringt man jedes Fach mit verschiedenen Schülern, dadurch ist es schwerer andere besser kennenzulernen. Mein Schulsport Tennis half mir aber sehr, da ich dadurch auch Aktivitäten außerhalb der Schule hatte. Mit der Zeit lernte ich auch andere Schüler besser kennen und es wurde immer einfacher richtige Freunde zu finden.

Charlene in den USA

Seit ich hier bin habe ich schon unfassbar viele Ereignisse erlebt. Ich war bei meinen ersten High School Football Games und Cheerleader Pep Rallys, die mir richtig gut gefielen. Außerdem ging ich zur Kansas State Fair, was eine super Erfahrung für typisch amerikanische Traditionen war. Mein Gastvater nahm mich auch einmal zu einem Car Drag Race mit, was sehr spannend war. Im November feierte ich mein erstes amerikanisches Thanksgiving, wozu die ganze Familie zusammenkam. Durch Tennis und Wrestling gehe ich auch jede Woche auf Tournaments, in anderen Städten und Schulen. Dafür geht das gesamte Team auf einen Roadtrip in den Yellow Schoolbuses, die meistens den ganzen Tag dauern. Es machte mir auch richtig Spaß, typische Sleepovers mit meinen Freunden zu haben oder auch einfach etwas miteinander zu unternehmen. Zusammengefasst habe ich in der kurzen Zeit, in der ich schon hier bin so viele unglaubliche Erinnerungen geschaffen, die ich nie vergessen werde.

Ich kann kaum glauben, dass schon die Hälfte meines Auslandsjahres vorbei ist. Ich bin so dankbar diese Erfahrung machen zu dürfen und so viele tolle neue Menschen in mein Leben zu schließen. Ich möchte AFS und allen Beteiligten nochmals für alles danken.