Pura Vida liebe LeserInnen!

Diese Woche geht es um ein kleines Konzert auf dem ich gespielt habe, außerdem will ich euch erzählen wie sich das Schuljahr schön langsam dem Ende zuneigt, zumindest für mich. Zum Glück habe ich trotzdem noch immer viel Zeit um hier alles so richtig auszukosten.

Es gibt spannende Neuigkeiten aus der Schule. Offiziell ist die Schulzeit bereits um und die Tests sind vorbei, meine Klassenkameraden aber müssen sich noch alle Bestätigungen zum Aufsteigen abholen. Ich finde es ein bisschen mühsam, dass man zu jedem Lehrer einzeln hingehen muss, aber so ist das eben. Was ich toll finde ist, dass wir nichts mehr in den Klassen machen und wir demnach mehr oder weniger frei sind. Die Lehrer interessiert der Unterricht in dieser Zeit genauso wenig wie die Schüler und so habe ich mehr Zeit mit meinen Freunden, oder um andere Leute zu treffen, die ich sonst nicht sehen würde. Diese Gelegenheiten habe ich auch gleich genutzt um ein paar Telefonnummern auszutauschen, sonst fällt mir in den Ferien wirklich die Decke auf den Kopf.

Eine äußerst nervenaufreibende Erfahrung habe ich diesen Mittwoch gemacht. Wie jeden Mittwoch bin ich auch diese Woche zu meiner Gitarrenklasse gegangen. Der einzige Unterschied lag darin, dass ich diesmal einen Auftritt hatte. Dass ihr euch das besser vorstellen könnt: Wir haben in einer recht großen Gruppe alle dasselbe Lied „El Condor Pasa“ gespielt. Und obwohl wir zu zwölft gespielt haben, war ich ziemlich nervös. Wie das mit Lampenfieber eben so ist, ich kann nicht wirklich beschreiben, warum ich so nervös war, aber ich kann sagen, dass ich selten so nervös war. Große Aufregung, aber am Ende ist alles gut gegangen, ich hab das Lied mehr oder weniger gut mit allen anderen mitgespielt. Am Ende waren alle zufrieden und ich habe meine erste Gitarren-Performance in Costa Rica hinter mir.

Besonders gefreut hat mich, dass meine Schwester wegen mir zum Konzert gekommen ist. Es war zwar nicht so spannend für sie, weil es doch ziemlich lange gedauert hat, trotzdem war es sehr schön für mich und das Video das sie von meinem Auftritt gemacht hat ist sicher eine schöne Erinnerung.

Egal wie viel ich hier in Costa Rica über die Kultur lerne und wie sehr ich mich daran gewöhne, ich werde trotzdem immer ein Österreicher bleiben, ich werde immer besser Spanisch sprechen, aber ich werde auch immer Deutsch sprechen. Ich finde es ist ganz wichtig, das nicht aus den Augen zu verlieren. Natürlich bin ich hier anders, weil alles anders ist. Aber ich bin trotzdem noch ich, selbst wenn ich Spanisch spreche, jeden Tag Reis mit Bohnen esse und auch sonst alles mehr oder weniger wie ein echter Tico mache.

Was ich daran so toll finde ist, dass nicht nur ich ganz viele und tolle neue Erfahrungen mache, sondern auch meine Familie hier und da etwas von mir lernen kann und auch das ein oder andere aus der österreichischen Kultur aufschnappen kann. So ist zum Beispiel meine Schwester letztens zu mir gekommen und hat mich gefragt ob ich ihr helfen kann Palatschinken zu machen. Im ersten Moment, das muss ich zugeben, klingt es lustig, aber ich finde das etwas Wunderbares. Erstens natürlich, weil sie ein neues Lieblingsessen gefunden hat, aber viel mehr noch, weil ich so auch einen Teil von mir, von meiner Kultur, hier lassen kann, selbst wenn ich nicht mehr in Costa Rica bin. Auch wenn es ein ganz simples und einfaches Gericht ist, ist es wunderschön zu sehen, dass sie sich so darüber freut und meine Mama ist auch total zufrieden, weil sie für uns nichts mehr kochen muss. Nein, Spaß beiseite, mich freut einfach, dass ich so eine tolle Zeit in meiner Familie habe, dass ich so toll aufgenommen worden bin und dass ein ehrliches Interesse an diesem Austausch besteht. Ein Austausch in dem beiden Seiten so viel lernen können. Noch ein kleiner Fun Fact am Rande: Mittlerweile kann man Schwester schon ganz alleine Palatschinken machen.

Worauf ich mich auch schon riesig freue ist die tatsächliche Weihnachtszeit. Mir wurde schon angekündigt, dass wir gemeinsam Kekse backen werden und auch sonst bin ich schon gespannt zu sehen wie Weihnachten in Costa Rica so ist.

Alles in allem kann ich sagen, dass mein Spanisch besser und besser wird, ich kann mich mittlerweile einigermaßen unterhalten und das hilft mir natürlich extrem weiter, was neue Kontakte knüpfen anbelangt. Wie ich oben schon erwähnt habe, habe ich mit einigen Leuten Handynummern ausgetauscht und ich freue mich jetzt schon auf Ferien mit vielen schönen Tagen und unvergesslichen Erlebnissen.

Nach diesem kleinen Blogeintrag wünsche ich euch wie immer eine traumhafte Woche! Genießt, was auch immer ihr tut, nutzt eure Zeit und ich freue mich über jeden dem ich mit meinem Blog eine kleine Geschichte schenken kann und ihm im besten Fall auch noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Ganz liebe Grüße aus Costa Rica und Pura Vida!