Hallo,

ich bin am Freitag, dem 6. Februar hier in Panama, nach einer etwas anstrengenden Reise angekommen. Wir sind danach von den AFS-Freiwilligen abgeholt worden und sind zum AFS-Haus für das Arrival-Camp gebracht worden.

Es war etwas erschreckend, da wiraus Österreich die Camps in den doch recht schönen großen Jugendherbergen kennen und dann hier alles klein und etwas heruntergekommen wirkt. Es ist nicht alles so sauber verputzt wie in Österreich, oder das WC läuft ein wenig… lauter so Kleinigkeiten, wo man sich dann kurz denkt: „Sch***e, warum mach ich das eigentlich?“, aber das geht ganz schnell vorbei, wenn man dann etwas von der Stadt Panama sieht oder einfach die ganzen anderen komplett neuen Dinge, die es hier gibt, zum Beispiel die Natur hier.

Pauls Ankunft in Panama
Die Natur

Das Camp und die Reise zur Gastfamilie

Am Camp selbst ist dann nichts spektakuläres mehr passiert, wir waren einfach dort haben etwas über das Leben hier geredet und ein paar Instruktionen bekommen. Klar waren alle Betreuer nett und haben sich um uns bemüht, aber es war hauptsächlich gut, um sich von der Reise zu erholen und sich etwas an das komplett andere Klima hier zu gewöhnen.

Am Sonntag hieß es dann: ab zu den Gastfamilien. Da schwirren dann die Gedanken: Hoffentlich sind sie nett. Hoffentlich kann ich überhaupt mit ihnen sprechen. Lauter solche Sachen. Man ist also etwas nervös. Das Ganze wurde nicht gerade verbessert als unser Bus schon voll war und unser Betreuer erst mal auch nicht wusste, was wir tun mussten. Als dann nach ca. einer Stunde alles passte und der nächste Bus da war, waren alle erleichtert und wir konnten die 5-stündige Fahrt beginnen. Im Bus hatte es gefühlte minus 10 Grad, was wahrscheinlich 20°C waren, aber uns so kalt vorkam, weil es draußen 35 hatte.

Die Gastfamilie und das Leben hier

Die Häuser hier sind etwas anders aufgebaut als in Österreich, es gibt viele offene Stellen in den Wänden, die nur mit einem Gitter bedeckt sind. Und die Häuser hier sind meist auch nur einstöckig, also nur Erdgeschoss.

Wir sind am Sonntag Nachmittag in Santiago angekommen, wo ich gleich mit einer Umarmung von meiner Gastmutter empfangen wurde. Aber ich wurde auch noch von gefühlt 20 anderen Personen empfangen, die alle auf mich einredeten, und ich konnte einfach nur blöd schauen und hoffen, dass es keine Frage war, oder dass sie es langsam und deutlich wiederholen würden.

Nach dem Empfang fuhren wir dann zum Haus meiner Gastfamilie und aßen alle gemeinsam. Es stellte sich dann heraus, dass es doch nur 11 Leute waren, die mich vom Terminal abgeholt hatten, aber so etwas bin ich aus Österreich nicht gewohnt.

Pauls Ankunft in Panama
Das Haus

Nach dem Essen wollte meine drei Gastgeschwister mit mir und ihrem Cousin unbedingt etwas Fußball spielen, was wir dann auch taten, obwohl ich einfach nur noch schlafen wollte.

Nachdem wir etwa zwei Stunden gespielt hatten sagten meine Gasteltern dann, dass wir zu Verwandten fahren würden (den Eltern des Cousins, der auch Fußball mitspielte). Ich glaube zumindest, dass sie das gesagt haben da wir genau das dann machten. Bei ihnen aßen wir dann wieder alle gemeinsam und es gab frittierte Bananen oder so ähnlich, sie schmeckten ein wenig nach Pommes und Banane … also muss es so etwas in diese Richtung gewesen sein. Beim Essen schauten wir draußen im Garten auf einer kleinen Leinwand einen Film und alle wollten mit mir reden und fragten mich Sachen über Österreich. Das war mir fast zu viel Aufmerksamkeit, da ich jetzt langsam wirklich müde war. Als man mir das dann auch anmerkte, weil ich immer wieder etwas einnickte, fuhren wir nach Hause wo ich dann gleich in meinem neuen Bett einschlief.

In den letzten zwei Tagen ist der Tagesablauf ziemlich gleich gewesen: Essen, Fernsehen, Mit-den-Kindern-Spielen, wieder Essen, Fernsehen, In-die-Stadt-Fahren, …, auf jeden Fall viel Essen und Fernsehen. So ist anscheinend das Leben hier Essen, Arbeiten und Fernsehen. Falls sich die nächsten Tage etwas ändern sollte, gebe ich Bescheid.

Spanisch sprechen

Das ich das als Sprechen betitle ist eigentlich eine Beleidigung für die Sprache, da ich ganz am Anfang wirklich nur einzelne Wörter herausgestammelt und irgendwie versucht habe, mich mitzuteilen. Es wird zwar jeden Tag etwas besser und ich kann mittlerweile auch schon das meiste, was ich sagen will, irgendwie rüberbringen, aber normal reden ist noch nicht drin. Hoffentlich wird das in den nächsten Tagen besser.

Man gewöhnt sich ziemlich schnell an alles hier und kann sich gut einleben, vielleicht liegt das an mir oder aber an meinen tollen Gasteltern, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall funktioniert es ganz gut. So das war’s für’s Erste was ich euch zu erzählen hatte.

Paul.