Ich habe schon die Hälfte meines Austauschsemester in Australien verbracht und muss sagen, die Zeit vergeht wie im Flug. Ich liebe Australien, die Landschaft und die Offenheit der Menschen die hier leben. Wenn ich mit meiner Gastfamilie einkaufen gehe, wird immer ein kleiner Smalltalk gestartet.

Meine Gastfamilie war sehr liebevoll und als ich in Coffs Harbour gelandet bin, war ich nervös ob ich mich sofort wohlfühlen werde oder ob es am Anfang komisch sein wird. Das war nicht der Fall, ich bin aus dem Flugzeug ausgestiegen und in das Gebäude hineingelaufen und da warteten meine Gastmutter Suzanne und meine jüngere Gastschwester Lucy mit einem Willkommensschild auf mich. Wir umarmten uns und ich fühlte mich sofort wie als wäre ich zuhause angekommen. Mein Gastvater hatte etwas zu erledigen und meine jüngeren Gastgeschwister (Angus und Alice) waren bei einem Fußballspiel. Wir fuhren nur kurz nach Hause, um uns umzuziehen und damit ich mich ein wenig einleben konnte. Am Fußballfeld empfingen mich die Freunde der Familie herzlich und ich fühlte mich sehr wohl. Trotz dem Jetlag versuchte ich nicht einzuschlafen was mir auch gelang und es war ein anstrengender aber ein wundervoller Tag.Ich merkte, dass das Fußball sehr wichtig in dieser Gegend und in meiner Gastfamilie ist, deshalb war bis Ende September jedes Wochenende ein Fußballspiel. Mittlerweile verstehe ich die Spielregeln. Die Zeit vergeht so schnell und ich kann es kaum glauben das schon die Hälfte meines Austauschprogrammes zu Ende ist. Wir unternahmen viele Ausflüge zu den umliegenden Städten, manchmal zeigte mir Colin die Gegend, wenn meine Gastgeschwister ein Fußballspiel hatten. Einmal unternahmen wir einen Tagesausflug nach Port Macquarie zum BillaBong Zoo und ich durfte Kängurus, Wallabys, einen Koala streicheln und zusehen wie die Zoowärterin ein Krokodil fütterte. Ich habe schon viel gesehen. Mittlerweile sind die Semesterferien fast um. Ich war 4 Tage in Sydney und diese Stadt ist atemberaubend. Ich kann mir kaum eine bessere Gastfamilie wie die Websters vorstellen und werde die restlichen Monate sehr genießen. Ich habe viel von Australien gelernt, auch das man die Kultur Australiens nicht wirklich definieren kann. Es sind so viele verschiedene Menschen von verschiedenen Teilen auf der ganzen Welt hier, sodass es nicht eine sondern ganz viele verschiedene Kulturen gibt, was Australien einzigartig macht.Ich vermisse meine Familie zu Hause, aber wir telefonieren nur ein bis zweimal in zwei Wochen. Ich versuche den Kontakt sehr zu reduzieren da es sonst nur sehr schwer ist, mich auf Australien zu konzentrieren und ich sie sonst nur noch mehr vermisse. Auch versuche ich, so viel Zeit mit meiner Gastfamilie wie möglich zu verbringen um auf andere Gedanken zu kommen.Meine erste Schulwoche war um ehrlich zu sein sehr nervenaufreibend. Ich wurde ein paar Mädchen vorgestellt, aber diese schienen nicht wirklich an mir interessiert zu sein. Ich konnte Englisch sprechen, dennoch ist der Australische Akzent schwer zu verstehen, wenn man nicht mit ihm aufgewachsen ist. Da die Australier murmeln und schnell reden. Ich gab mein Bestes und fragte oft nach was dies und jenes Wort heißt. Nach ein paar Tagen traf ich durch Zufall andere Mädchen aus meinem Jahrgang und es wurde ein wenig einfacher mich einzufinden. Ich wurde vielen vorgestellt und versuchte so viel wie möglich zu reden um Teil einer Konversation zu sein. Ein Feiertag kam auf und wir entschieden uns, an diesem Tag an den Strand zufahren, ich war glücklich, dass ich zum ersten Mal etwas unternehmen konnte. Diese Mädchen wurden meine Freunde, jedoch ist es schwer für mich Freunde zu haben die außerhalb der Schule mit mir etwas unternehmen wollen, denn sie arbeiten fast jedes Wochenende. Es wird von Tag zu Tag besser und ich habe mich eingelebt aber Freundschaft wächst nicht von dem einem zum anderen Tag, sie braucht Zeit und ich merke wie ich mit meinen Freunden mehr rede und sie auch besser kennenlerne. Wir unternehmen nicht sehr viel außerhalb der Schule aber ich bemühe mich stets damit wir etwas unternehmen können.

Marie-Theres' erster Tag in Australien

 

 

 

 

Durch meine Gastschwester Lucy habe ich ein paar ihrer Freunde kennengelernt, leider kann ich nicht sonderlich oft mit ihnen reden, da ich sie während der Schule nicht sehe, weil sie mittlerweile zwei Jahrgänge unter mir ist, und die Seniorarea nur für Seniors ist.

Da ich mir die Schulfächer selber aussuchen durfte, kam es zu Gunsten von mir. Für mich ist es kein Problem in die Schule zu gehen, eher ganz im Gegenteil, ich möchte mich weiterbilden, auch wenn das Schulsystem komplett anders als in Österreich ist. Manchmal ist es noch etwas ungewöhnlich aber ich muss nur nachfragen und ich bekomme eine Antwort.

Marie-Theres in Australien: Alice und Lucy

In letzter Zeit habe ich öfters nachgedacht die Kultur Australiens zu definieren, man kann es aber nicht. Sie ist einzigartig und international geprägt. Einige meiner Lehrer kommen aus Deutschland oder Amerika. Viele Schüler lebten eine Zeit lang Übersee, es gibt die Aborigines und noch so viele andere Kulturen.

Da ich jeden Moment genieße, und mein Handy kaum benütze habe ich auch nur wenige Fotos. Natürlich ist es schade, da man Jahre später darauf zurückblicken kann, jedoch trage ich die Erinnerungen in meinem Herzen und in meinem Kopf.

Ich danke Ihnen wirklich sehr dafür, dass Sie und AFS mir diese Möglichkeit gegeben haben.

Marie-Theres Schrott