Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, den Blog etwas regelmäßiger zu führen, aber in den letzten Wochen ist so unglaublich viel passiert, dass ich einfach darauf vergessen hab’, darüber zu berichten. Sorry dafür! Um den Blogeintrag etwas in Grenzen zu halten, möchte ich heute hauptsächlich über meine Schulerfahrungen und ersten Tage in Arizona schreiben.

Die ersten Tage

Nach einer anstrengenden Reise von mehr als 14h reiner Flugzeit (die langen Wartezeiten zwischen den Flügen nicht einberechnet), bin ich am 13. August endlich zusammen mit drei weiteren AFSerInnen (einer Schweizerin, einem Italiener und einem Norweger) am Phoenix International Airport in Arizona angekommen. Den Moment, als wir den klimatisierten Flughafen verlassen hatten, werde ich wohl nie vergessen. Am Tag meiner Ankunft wurden wir, wie der Zufall es so wollte, mit einem Hitzerekord von unglaublichen 47 Grad in der Wüste willkommen geheißen. Ich wusste zwar von Anfang an über das Klima Bescheid, aber hatte es mir nie so extrem vorgestellt!

 

Schüleraustausch mit AFS: Lukas in den USA

 

Auch wenn das nicht sehr glaubhaft klingt: Man gewöhnt sich an das Wetter und nur die Sommermonate sind so extrem heiß! Die erste Nacht in Phoenix verbrachten wir in einem Hotel, in dem gleichzeitig das sogenannte Arrival Camp stattfand. Hier traf ich etwa 20 weitere AFSerInnen, die jetzt quer über die Phoenix Metropolregion verteilt bei Gastfamilien leben. AFS-Camps – und ganz egal in welchem Land – sind garantiert immer eine tolle Erfahrung! Einfach mit Leuten aus aller Welt reden und sich über alles Mögliche austauschen zu können, ist eines der besten Dinge an AFS – interkulturelles Lernen eben! 😉

Schüleraustausch mit AFS: Lukas in den USA
Grand Canyon vom Flieger aus

 

Meine Gastfamilie

Kurz gesagt: Ich hätte mir fast keine bessere Gastfamilie wünschen können! Ich wurde von Anfang an so herzlich in meiner neuen Familie aufgenommen, was für mich den Start meines Auslandsjahres so viel einfacher gemacht hat. Besonders die Beziehung zwischen meinem gleichaltrigen Gastbruder und mir ist so gut, wie ich es mir nie vorgestellt hätte. Ich hatte zuvor nie einen Bruder, aber jetzt denke ich zu wissen, wie es sich anfühlt, einen zu haben. Ohne ihn wäre ich in manchen Situation sehr verloren gewesen und ich bin ihm und meiner Gastfamilie für vieles sehr dankbar!

Erste Schulerfahrungen

Bereits am ersten Montag nach meiner Ankunft in Arizona war für mich der erste Schultag (und die Schule hatte schon zwei Wochen davor, Anfang August, angefangen!). Der erste Schultag war jedenfalls nicht so wahnsinnig toll, wie man ihn sich vielleicht vorstellt. Meine Schule ist unglaublich groß (mehr als 3000 Schüler) und erstreckt sich über mehrere Komplexe mit Campus. Anfangs war das schon ganz schön herausfordernd, da ich mich zwischendurch schon sehr verloren fühlte. Aber all die netten LehrerInnen und SchülerInnen erleichterten mir die ersten Schulwochen erheblich. Wenn man ein gewisses Schulsystem gewohnt ist, ist es umso schwieriger, in ein komplett neues hineinzufinden, und genauso ist es mir auch in den ersten Wochen ergangen.

Einer der größten Unterschiede ist, dass man hier die Möglichkeit  bekommt, seine Fächer (mit gewissen Einschränkungen) frei wählen zu können. Mathematik, Englisch, Social Studies (Geschichte) und eine Naturwissenschaft sind verpflichtend, zwei weitere Fächer sind ganz frei wählbar. Sechs Fächer klingt für einen österreichischen Schüler zuerst ganz schön wenig, aber da man diese Fächer dann doch jeden Tag hat, gibt’s dann auch relativ viel zu tun! Besonders was die Hausaufgaben betrifft sind die us-amerikanischen LehrerInnen sehr fordernd, was aber zum Teil auch mit der Schwierigkeit eines jeden Faches zu tun hat. Mein Stundenplan sieht folgendermaßen aus:

  • English: Dieses Fach ist natürlich für einen Austauschschüler etwas schwierig, aber durchaus schaffbar! In den ersten zwei Monaten befassten wir uns eigentlich nur mit einem Buch und analysierten es zu Tode. 😉
  • Algebra: Ich war ursprünglich in einem weitaus schwierigeren Kurs (genannt “Advanced Placement”), wechselte dann aber in “Honors” (eine Leistungsstufe darunter), da die große Menge an Hausübungen anfangs einfach zu viel für mich war. Außerdem ist Mathe auf Englisch auch nicht immer einfach zu verstehen!
  • Spanish: Spanisch ist definitiv mein Lieblingsfach! Ich hatte es bereits zwei Jahre in Österreich und spiel’ mich ziemlich damit, obwohl das der schwierigste Kurs für diese Sprache ist. Wir haben meist “interaktive” Übung und es wird weitaus weniger auf Grammatik oder Textsorten eingegangen.
  • Chemistry: Wir machen in Chemie größtenteils Stoff, den wir in Österreich auch schon durchgemacht haben, allerdings viel detaillierter und die Menge an Hausaufgaben könnte auch etwas geringer sein 😉
  • Lunch: Nach Chemie hab’ ich dann Mittagspause und die ist genau so wie man es in den amerikanischen Filmen sieht! Die Cafeteria ist riesengroß und von Pizza, Burger, Pommes bis hin zu Sandwiches, Obst und Salat ist alles dabei.
  • US History: Geschichte ist eindeutig das schwierigste meiner Fächer! Zwar ist es relativ interessant, aber geht extrem ins Detail, sodass ich mich manchmal schon frage, ob ich mich wirklich für jede einzelne Schlacht interessieren muss.
  • German: Ursprünglich wollte ich dieses Fach nicht haben, aber es hat sich so ergeben, und unterhaltsam find ich’s schon! Der Deutschlehrer spricht zwar recht gut Deutsch, macht aber hie und da schon einige grobe Schnitzer, die einen dann schon zum Schmunzeln bringen! 😉

Es gibt noch so viel mehr zu erzählen, aber das kommt dann eventuell in meinen nächsten Blogeinträgen! Falls ihr wollt, dass ich über irgendetwas (Essen, Schulleben, Freundschaft, etc…) mehr schreiben soll, einfach drunter kommentieren!

Bis dahin, liebe Grüße aus Phoenix, Arizona,

Lukas

Schüleraustausch mit AFS: Lukas in den USA
Schüleraustausch mit AFS: Lukas in den USA
Schüleraustausch mit AFS: Lukas in den USA
Schüleraustausch mit AFS: Lukas in den USA