Hallo!
Ich heiße Nubet Kilic. Ich bin 17 Jahre alt und mache zurzeit ein Auslandsjahr in Massachusetts, USA. Ich liebe es zu reisen und neue Orte zu erkunden. Außerdem bin ich sehr an Sprachen interessiert, dies ist auch der Grund warum ich 4 Sprachen erlernt habe (Deutsch, Englisch, Französisch und Türkisch). Durch meinen Auslandsaufenthalt habe ich einige Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen. Diese würde ich gerne mit euch teilen! Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Nach stundenlangem Fliegen und Warten, kam ich um 11 Uhr am Abend in New York City an. Dies war auch der Zeitpunkt, in dem ich den Ernst meiner Lage zum ersten Mal realisieren konnte. All die Gebäude schienen so groß, die Menschen, die eilig in alle Richtungen marschierten, faszinierten mich. Und da stand ich, ganz allein zwischen Unmengen an unbekannten Menschen in einem mir noch unbekannten Kontinent, einer Stadt, in der ich mir aufgrund ihrer majestätischen und furchteinflößenden Größe wie eine Ameise vorkam. “War das doch eine falsche Entscheidung?! Bin ich überhaupt bereit für das ganze?“, war das erste was mir durch den Kopf schoss. Doch dann sah ich die freiwilligen Helfer von AFS und andere Austauschschüler. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und ins Hotel gefahren. Nun habe ich ziemlich schwere, immerhin wundervolle 5 Monate hinter mir. Vielen Hürden und Herausforderungen musste ich mich stellen.
Die Herausforderungen sind sehr individuell und unterschiedlich. Die größte Herausforderung jedoch war definitiv die plötzliche Selbstständigkeit. Es hat mich sehr viel Zeit und Mut gekostet um aus meiner Komfortzone herauszukommen. Anfangs hatte ich auch Kontaktschwierigkeiten und habe darauf gewartet, dass die Menschen auf mich zukommen. Ich war auch sehr schüchtern und unsicher. Letztendlich habe ich es geschafft aus mir herauszukommen und mir somit meinen Aufenthalt dadurch um einiges erleichtert. Diese Entscheidung war für mich und in meinem Leben rückblickend eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben machen durfte. Der Hauptgrund weshalb ich mich ausgerechnet für die USA entschieden habe, ist die große Vielfalt. Hier leben unzählige Menschen aus den verschiedensten Ländern und mit den verschiedensten Religionen. Die Kommunikation mit Menschen verschiedener Hintergründe und Kulturen hat meine globale Sichtweise erweitert. Mich interessierte, wie sich das Leben in so einer riesigen Megastadt als eine Mitbürgerin anfühlt. Ein Auslandsjahr in einem Land zu machen ist, wie als würde man mit gebundenen Augen in ein einem noch unbekanntes Zimmer eintreten. Man weiß nicht was einen erwartet, was für Erfahrungen man erleben wird und welchen Herausforderungen man sich stellen und überwinden wird. Kurz gesagt, es ist ein Abenteuer, welches von jedem Jugendlichen erlebt werden will. Sich ins Unbekannte zu stürzen und schauen was einem das Leben bietet, und aufgrund der Ereignisse über seinen eigenen Schatten zu wachsen. Wer will das nicht?!
Meine Entwicklung
Mich bei meiner Entwicklung zu beobachten war für mich und meine Familie, sehr spannend. Aus einer Faulenzerin wurde eine Fußballspielerin, später sogar eine Marathonläuferin. Aus einem zärtlichen, schüchternen Mädchen wurde eine starke, entschlossene und selbstbewusste junge Frau. Ich habe gelernt auf meinen eigenen Füßen zu stehen, meine Probleme selbstständig zu lösen. Ich bin aufgrund dieser Reise ein offener und kontaktfreudiger Mensch geworden. Dadurch fällt es mir viel leichter, Freundschaften zu knüpfen und Menschen anzusprechen.
Jeden Tag lerne ich etwas Neues dazu und probiere neue Dinge aus. Ich stelle mich meinen neuen Hürden und Herausforderungen und entwickle mich immer weiter.
Meine Gastfamilie
Eine der schwierigsten Herausforderungen für mich war definitiv das Landleben hier. Mir fiel es anfangs zwar schwer, da ich ein Stadtmädchen bin, jedoch gewöhnte ich mich schnell daran. Das Landleben ist viel ruhiger und die Atmosphäre viel angenehmer. Meine Gastfamilie besteht aus meinen Gasteltern, meinen 3 Schwestern, meinen 3 Brüdern und zwei Katzen namens Sniper und Sam.
Der Gedanke, dass ich eine 2. Familie habe, auf die ich mich verlassen kann und die sich genauso gut um mich kümmert wie meine echte Familie macht mich sehr glücklich. Ich verstehe mich super mit meinen Geschwistern hier. Sie sind alle sehr nett und hilfsbereit. Ich fühle mich sehr wohl hier. Ich lernte außerdem unfassbar freundliche und hilfsbereite Menschen kennen. Ein riesengroßes Hobby, welches ich mit meiner Gastfamilie teile ist das Reisen und das Erkunden von Kulturen und neuen Orten. Dies ist auch der Grund weshalb ich in den letzten 5 Monaten in schon über 10 US Staaten war. Worüber ich mich freue ist, dass meine Gastfamilie sehr an meiner Religion interessiert ist. Außerdem interessieren sie sich für die österreichische, französische sowie für die türkische Kultur. Da ich türkische und französische Wurzeln habe, aber auch in Österreich lebe, habe ich verschiedene Perspektiven und gleich 3 verschiedene Kulturen und Sprachen erleben, beziehungsweise erlernen können. Dieses Wissen teile ich auch sehr gerne weiter. Ich kann nicht aufhören über die Alpen in Österreich, über die französische Küche und über die türkischen Tanzarten zu schwärmen. Worüber ich aber sehr dankbar in meinem Leben bin ist, dass ich die Chance hatte ein Stipendium zu bekommen und somit eine Chance auf ein, mir bisher noch unbekanntes, neues Ich. Außerdem bin ich sehr froh darüber, dass ich durch diese Chance die Möglichkeit hatte mein Hobby auszuleben, das Reisen und neue Menschen kennenlernen konnte. Dabei konnte ich auch mein Englisch verbessern.