Arrival Camp

Vor fünf Tagen bin ich in Russland angekommen. Anfangs waren alle Austauschschüler in einem Camp in Moskau, wo wir ein sehr gedrängtes Programm hatten und die meisten abends wirklich müde waren. Es hat sich ein bisschen wie sehr anstrengende Schultage angefühlt. Um 9:00 gab es ein typisch russisches Frühstück und Nachtruhe war erst um 23:30. Natürlich hatten wir auch Pausen, aber die ganzen Informationen und das alles in einer Fremdsprache war erschöpfend.
Drei Tage später haben wir uns dann alle auf den Weg zu unseren Gastfamilien gemacht.

Ankunft

Und plötzlich waren wir in unserer Stadt. Galina (eine AFS Betreuerin) zeigte mir das Haus in dem ich wohnen werde und dann blieb unser kleiner Bus einfach stehen und ich wusste nicht, ob ich aussteigen wollte.
Aber wir wurden alle sehr herzlich empfangen. Alle Gastfamilien hatten ein selbst gemaltes Plakat mit auf dem, in unseren Muttersprachen oder auf Russisch „HERZLICH WILLKOMMEN“ stand. Jeder Austauschschüler und jede Austauschschülerin nahm ein Stück von einer Art Striezel und tunkte es in Salz. Das ist eine russische Tradition, die den Gästen sagt, dass sie geliebt werden und herzlichst willkommen sind.

Zuhause und Familie

Dann sind wir nach Hause gegangen, wo mein Gastvater und Kotja (unser Kater) auf uns warteten. Wir wohnen im 15. Stock und von unserem Balkon aus kann man über beinahe die ganze Stadt sehen. (Das wollte ich nur hinzufügen, weil ich das toll finde. =D )
Zuhause haben wir gegessen. Ich habe meiner Familie die Geschenke gegeben und den restlichen Tag waren wir spazieren und mein kleiner Bruder (Artjom) und ich haben uns einige Folgen ,,Angry Birds“ angesehen. Das ist seine Lieblingsserie. Überhaupt ist meine Familie sehr lieb.
Gestern hatte Artjom übrigens Geburtstag. Die ganzen AFS Leute, Ira (meine Schwester) und ich waren davor bei einer Teestunde und danach sind Ira und ich zu Artjoms Geburtstagsfeier nachgekommen, wo mir meine erste, ein bisschen unangenehme, Begegnung mit den Großeltern passiert ist. Ich dachte mir, ich bin ganz höflich und gebe ihnen allen die Hand, aber ich wurde nur komisch angeschaut und dann ist mir wieder eingefallen, dass das in Russland nur Männer unter Männern machen. Ich habe mich zu Ira an den Tisch gesetzt und dann haben wir beide gelacht.

Neue Schule, neue Klasse

Heute haben Ira und ich unsere Klasse getroffen für irgendetwas Offizielles, von dem ich nicht mitbekommen habe was es ist. Danach waren Ira, ihre Freunde und ich unterwegs. Und die haben mich mindestens genauso freundlich aufgenommen wie alle anderen.

AFS

Was AFS betrifft muss ich sagen: AFS ist immer und überall! Aber wirklich. Sie scheinen alles zu dokumentieren und von allem und jedem jederzeit Fotos zu machen. Audrey (eine Austauschschülerin aus Frankreich) meinte, sie fühle sich wie ein Star mit Paparazzi. Heute zum Beispiel hatten wir unseren ersten Sprachkurs, wobei ich nicht einmal mitbekommen habe, dass außer uns jemand dort war. Aber am Abend hat mir Ira davon schon wieder Fotos auf Instagram gezeigt.
(Den Sprachkurs muss anfangs jede/r machen. Das sind 25 Stunden auf einen Monat aufgeteilt.)
Alles in Allem ist es hier (meinem ersten Eindruck nach) nicht allzu anders als in Österreich. Jetzt im Spätsommer ist das Wetter ähnlich, der Kleidungsstil der Leute ist so wie daheim…nicht einmal das Essen ist großartig anders…. bis auf die Tatsache, dass sie hier beinahe mehr Tee als Wasser trinken. Die Erklärung, die ich bis jetzt dafür von meiner Gastmutter bekommen habe lautet: „Draußen ist es kalt. Wenn du nur Wasser trinkst, stirbst du.“

Liebe Grüße,
Julia