Seit nunmehr drei Monaten bin ich mit AFS für mein Auslandssemester in Brest, Frankreich. Diese Zeit war sehr intensiv und hat mir viel Anstrengung und Motivation abverlangt, aber gleichzeitig waren diese Monate voller neuer Erfahrungen und wachsender persönlicher Reife.
Die ersten Wochen in Frankreich
Die ersten zwei Wochen fühlten sich noch fast surreal an – alles war neu, aufregend, und so vieles zu entdecken. Diese Anfangsphase fiel mir noch leicht, und ich hatte das Gefühl, in ein Abenteuer einzutauchen. Nach den ersten beiden Wochen fand dann auch schon das erste AFS-Camp statt, bei dem ich viele wunderbare Menschen kennenlernen durfte. Viele davon sind inzwischen Freunde, mit denen ich sicherlich auch in Zukunft in Kontakt bleiben werde. Der Start hier wurde dennoch mit der Zeit schwieriger. Es fiel mir schwer, eine Routine aufzubauen und in den Alltag zu finden.
Obwohl ich normalerweise nicht leicht Heimweh bekomme, erlebte ich nach der dritten Woche einen Tiefpunkt. Ich versuchte, den Kontakt zu meiner Familie in Österreich auf ein Minimum zu beschränken, um mich besser an das Leben hier anzupassen, doch das machte es nicht leichter. Zwar hätte ich jederzeit mit meiner Gastfamilie über meine Gefühle sprechen können, doch wollte ich mich selbst durch die Situation kämpfen.
Zum Glück hatte ich dennoch Menschen um mich herum, die mir viel Unterstützung gaben, sodass ich mich bald wohler fühlte. Besonders erleichtert wurde mein Aufenthalt durch die Unterstützung meiner Gastfamilie. Obwohl sie sich dessen vielleicht nicht bewusst sind, haben sie mir den Start in Frankreich wesentlich vereinfacht. Nach der zweiten Woche, in der ich leider an einer Lungenentzündung erkrankte, sorgte meine Gastfamilie sofort dafür, dass ich die notwendige medizinische Versorgung erhielt. Dank ihrer Fürsorge verlief die Genesung schnell und komplikationsfrei.
Frankreich entdecken – Skiausflug
Ein besonderes Highlight war unser Skiausflug in die Pyrenäen, wo meine Gastfamilie ein Haus besitzt. Auch wenn ich vorher schon einmal Ski gefahren bin, hat es mich gefreut, diesen Sport mit meiner Gastfamilie zu teilen und neue Erfahrungen zu sammeln. Besonders die Zeit mit meiner Gastgroßmutter hat mir viel bedeutet – wir haben eine sehr gute Beziehung aufgebaut, und ich habe ihre Gesellschaft und ihre Lebenserfahrungen sehr zu schätzen gelernt. Ein großer Pluspunkt meines Aufenthalts hier ist die Freiheit, die mir gegeben wird. Ich habe viel Freiraum, die Umgebung zu erkunden und durfte in den Ferien sogar reisen und neue Städte entdecken. Die Möglichkeit, mich frei zu bewegen und neue Eindrücke zu sammeln, hat mir sehr geholfen, mich in Frankreich zu Hause zu fühlen und die Sprache besser zu lernen.
Die Sprache
Der tägliche Austausch auf Französisch war anfangs eine Herausforderung, doch Stück für Stück wurde die Sprachbarriere kleiner. Es gab sogar die Gelegenheit, am
Französischunterricht für Drittklässler teilzunehmen. Dies hat mir nicht nur beim Spracherwerb geholfen, sondern auch dazu beigetragen, mich besser in die Schulgemeinschaft zu integrieren. Die Schule war auch sehr flexibel, meinen Stundenplan anzupassen. Das gab mir das Gefühl, dass mein Lernerfolg und mein Wohlbefinden hier wirklich geschätzt werden.
Neue Freunschaften
Freunde zu finden, die dauerhaft in Brest leben, war nicht einfach, aber durch andere Austauschschüler und einige lokale Bekanntschaften konnte ich schnell einen Freundeskreis aufbauen. Besonders meine neue beste Freundin, die ich hier kennengelernt habe, ist mir eine große Stütze geworden. Mit ihr durfte ich schon einiges an Reisen unternehmen, und ich freue mich darauf, mit ihr weitere Erlebnisse zu teilen. Ich bin froh, mich für ein Semester entschieden zu haben, da die Noten und der schulische Druck hier keine Rolle spielen. Diese Freiheit ermöglicht es mir, mich voll auf das Erlebnis einzulassen und das Beste aus dieser Erfahrung herauszuholen. Ich bin gespannt, was die restlichen zwei Monate noch bringen werden und freue mich darauf, weiter an meiner neuen Identität in Frankreich zu arbeiten und noch mehr in die Kultur einzutauchen.
– Nina Olejníková
Schülerin Nina war im Sommersemester 2024 in Frankreich und wurde dafür mit einem Vollstipendium von der AFS Stipendienstiftung unterstützt.